четверг, 27 октября 2016 г.

Лекция с австрийским писателем и переводчиком Эрвином Айнцингером

Приглашаем всех желающих на творческую встречу с австрийским писателем и переводчиком Эрвином Айнцингером 8 ноября в 15 ч. Известный автор будет представлять фрагмент из своего романа "Ein kirgisischer Western", а затем планируется беседа с мастером.





Eigene Werke
- Lammzungen in Cellophan verpackt. Gedichte (1977, Verlag Alfred Winter)
- Das Erschrecken über die Stille, in der die Wirklichkeit weitermachte. (1983, Residenz Verlag)
- Kopfschmuck für Mansfield. Roman, (1985, Residenz Verlag)
- Tiere, Wolken, Rache. Gedichte (1986, Residenz Verlag)
- Das Ideal und das Leben (1988, Residenz Verlag)
- Blaue Bilder über die Liebe (1992, Residenz Verlag)
- Kleiner Wink in die Richtung, in die jetzt auch das Messer zeigt, Gedichte (1994, Residenz Verlag)
- Das wilde Brot (1995, Residenz Verlag)
- Aus der Geschichte der Unterhaltungsmusik. Roman (2005, Residenz Verlag)
- Hunde am Fenster. Gedichte (2008, Jung und Jung)
- Ein Messer aus Odessa. Gedichte, (2009, Jung und Jung)
- Von Dschalalabad nach Bad Schallerbach. Roman, (2010, Jung und Jung)
- Die virtuelle Forelle. Gedichte, (20 , Jung und Jung)
- Barfuß ins Kino. Gedichte, (2013, Jung und Jung)
- Ein kirgisischer Western. Roman, (2015, Jung und Jung)

Übersetzungen
- Robert Creeley, Mabel. Eine Geschichte (Residenz Verlag, 1989)
- Robert Creeley, Autobiographie (Residenz Verlag, 1993)
- William Carpenter, Regen, Gedichte (Residenz Verlag, 1990)
- William Carpenter, Ein Hüter der Herden, Roman (Residenz Verlag, 1993)
- William Carpenter, Mit Feuerzungen, Gedichte (Residenz Verlag, 1995)
- John Ashbery/James Schuyler, Ein Haufen Idioten, Roman (Residenz Verlag, 1990)
- James Schuyler, Hymne an das Leben, Gedichte (Residenz Verlag, 1991)
- John Ashbery, Hotel Lautréamont, Gedichte (Residenz Verlag, 1995)
- John Ashbery, Und es blitzten die Sterne, Gedichte (Residenz Verlag, 1997)
- Ed Sanders, Der Sommer der Liebe. Tales of Beatnik Glory (Hannibal Verlagsgruppe Koch, 2002)

Preise
1977 Trakl-Förderpreis und Talent Förderungspreis des Landes Oberösterreich
1984 Rauriser Literaturpreis
1994 manuskripte-Preis des Landes Steiermark
1996 Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft
2000 Writer in Residence an der Ohio State University in Bowling Green, Ohio, U.S.A.
2002 Landeskulturpreis Oberösterreich
2008 Mondseer Lyrikpreis
2010 H.C. Artmann Preis

Ein kirgisischer Western
Roman
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2015
ISBN 9783990270660
Gebunden, 472 Seiten, 24,90 EUR


"Hatte er alles auf die gute alte Art erfunden?" Die Frage, die sich der gute
alte Erzähler hier stellt, ist nicht ganz abwegig. Zumal er selbst immer
wieder auf Abwege gerät, wenn er seine Figuren auf ihren Reisen in die
entlegensten Winkel der Welt begleitet. Wobei - was heißt schon
"entlegen"? Die Fläche, die dieser Roman durchmisst, fließt auf allen
Seiten ins Unendliche hinaus und überall spielt das Theater des Lebens mit
aufgezogenen Vorhängen. Das Zentrum dieser Welt könnte das
Erholungsheim für mittellos gewordene Komponisten sein, aber auch ein
Workshop der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen
oder das Goldwäscher-Camp in den Alpen. Wo auch immer es liegt, zu
den Rändern ist es immer gleich weit wie umgekehrt. Und so sind hier alle
irgendwie unterwegs. Nur, was sie suchen, das scheint keiner so recht zu
wissen. Das große Abenteuer? Die kleinen Momente stillen Glücks? Oder
gar den Glanz des Goldes? Fest steht: Wie so oft beginnen auch die Reisen
in diesem Buch zu Fuß. Im Takt der Schritte, die vom Hundertsten ins
Tausendste führen, spielt, wie immer bei Erwin Einzinger, die Musik -
kein Marsch, aber ein wilder Galopp.



REZENSION VON SUSANNE SCHABER,
Radio Ö1, 08.03.2015

Als Lyriker und Romancier ist Erwin Einzinger schwer einzuordnen. Man könnte seine Literatur schrullig
nennen, eklektizistisch, vielleicht auch postmodern. In seinem jüngsten Roman entwirft der
oberösterreichische Autor ein in alle Richtungen ausuferndes Panorama einer Reise, die Grenzen aufhebt und
zur Selbsterfahrung wird. Das Buch wechselt zwischen Dur und Moll, die Sprache ist verspielt, immer
wieder einmal dekorativ verschnörkelt und wunderlich abgehoben. Einzinger bringt einen Mann auf den
Weg, der einen gewaltigen Fußmarsch vor sich hat. Die Route soll, ganz gegen die Tradition des Westerns,
in den Osten ziehen und über Polen, die Ukraine und Russland nach Kirgisistan laufen, um schließlich das
frühere Reich der Mitte zu erreichen. 
Der Roman wird zu einer Tour de Force durch einen Urwald an Geschichten, Betrachtungen und
Begebenheiten, die keinen oder wenig Sinn ergeben und dann wieder einen Hintersinn. Zusammen spiegeln
sie die Absurdität und den Wahnsinn unseres Daseins. Die Dissonanzen, das Banale, das Hinterhältige im
scheinbar Alltäglichen liebt Einzinger. Wer sich auf seinen Western einlässt, darf sich niemals in Sicherheit
wiegen: Überall kann ein Abhang lauern, eine plötzliche Sackgasse, eine Attacke auf das eigene
Selbstverständnis als Leserin oder Leser. Ab und zu ist ein roter Faden zu entdecken, der dann wieder
verschwindet. Besser, man fahndet nicht zu verbissen nach den Linien der Handlung oder nach einer
Konstruktion, die den Roman schlüssig zusammenschraubt. Und schon gar nicht nach Antworten auf die
ungezählten Fragen, die sich mit der Fülle an Episoden auftun. 
In diesem "Kirgisischen Western" bekommt man mehr vorgesetzt als anderswo. Und das in eigenwilligem
Ton. Ob Mozart, Chopin oder die Stones. Der Autor und die Musik bilden eine enge Allianz.

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